Ökobilanz Diesel und Elektromotor

Diesel: Systemwirkungsgrad Motor ~14-17%. Dazu kommen noch Getriebe- und Lagerverluste und die Verluste bei der Herstellung des Diesels, der kommt ja nicht aus der Erde. Der Gesamtwirkungsgrad Well-to-Wheel liegt bei deutlich unter 10%.

Elektro: Systemwirkungsgrad >80%, kein Getriebe. Verluste nur minimal im Akku und Motor. Herstellungsverluste geringer als beim Diesel, da Großkraftwerke konstant mit thermischer Effizienz von >50% laufen und Wind- und Solarenergie solche Rechnungen eh nicht brauchen, da kein CO2 frei wird. Gesamtwirkungsgrad Well-tp-Wheel also 40-60%.




Für dieselbe Energiemenge, die ein Drecksdiesel benötigt, können also 10 Elektroautos oder noch mehr fahren.  Kauf lieber jetzt Tesla-Aktien. Achja, die Sache mit der Wartung (2000 bewegte Teile, die Hälfte davon ziemlich heiß gegen 10 bewegte Teile bei Stromer) und Lebensdauer (Model 3 Akku für 1 Million km ausgelegt) vergessen wir erstmal. Der Diesel ist am Ende, da kommt nix mehr.

Überlegen wird die Technologie aber erst so richtig, wenn man die Karre mit Strom aus erneuerbaren Quellen läd. Die Elektroauto-Diskussion kann nicht geführt werden, ohne auch den Ausbau erneuerbarer Energien und deren Speicherung zu forcieren.

Verbrennungsmotoren haben ganz schreckliche Wirkungsgrade IRL, 15% und weniger. Außerdem ist die Abgasnachbehandlung in Großkraftwerken natürlich immer besser als in einem PKW und Kraftwerke können die Abwärme sinnvoll nutzen, bei Autos geht davon fast alles verloren. Ein Stromer hat grundsätzlich höhere Wirkungsgrade als ein Verbrenner, daher wird er immer CO2-freundlicher sein, selbst wenn die ganze Akkuladung aus einem Kohlekraftwerk kommt, bei dem noch Tierbabies mitverbrannt werden.

Tesla-Verbrauch in Litern ist nicht umsonst so bei 1,5-2 Litern, je nach Fahrweise. Das bläst dein Diesel in jedem Fall einfach als Abwärme raus, der Tesla kann davon schon 100km fahren.

Ich frage mich auf Deutschland bezogen einfach: Was muss zuerst kommen, eine Mehrheit an E-Autos oder eine Infrastruktur, die eine Mehrheit an E-Auto-Fahrern überhaupt bewältigen kann. Wie "betanke" ich denn ab 2020 mein VW E-Auto für die Mittelschicht am Strassenrand irgendwo in der Nähe meines Wohnblockes, wenn ich denn endlich Mal einen Parkplatz gefunden habe? Und wer garantiert mir, dass mir "Jugendliche" nicht direkt das Ladekabel abtreten, wenn es über Nacht geladen wird?

Gibt es in euren Städten wenigstens Pilotprojekte von der Stadt, dem Land oder dem Bund? Oder soll das Laden Privatsache bleiben, also für immer eine Luxusspielerei für Eigenheimbesitzer mit eigener Einfahrt? Das schlägt dem Fass schon wieder den Boden aus, ist aber typisch Deutsch. Die die sich eh alles leisten können fahren irgendein hippes E-Auto und können es am Supermarkt oder im Parkhaus auch noch "Gratis" (Lese: Auf Kosten sämtlicher Kunden) bezahlen und die, die kaum Geld in der Tasche haben müssen ihre Autos wegen Fahrverboten stehen lassen.


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