Der Diesel ist ja so schwer, weil er - bauartbedingt - massivere Motorteile mit sich rumschleppen muss (muh Drehmoment - muddu bessere Kurbelwellen verbauen) und darüber hinaus die ganze Turboaufladung (Turbine + Verdichter) und Abgasreinigung (Abgasückführung+DPF+AdBlue-Tank+ Speicherkat+SCR-Kat). Das kostet gut und gerne 200-400 Kilo, die sich z.B. ein Toyota Prius einfach spart, weil der hat nur Motor + 3-Wege-Kat, braucht ja nicht mehr und ist sauber. Der Diesel muss den Rattenschwanz an Abgasreinigung IMMER mit sich rumfahren und ist dann immer noch nicht so sauber wie der Benziner, es ist nur in erträglichen Parametern eingefangen.
Darüber hinaus hat es Toyota mit 20 Jahren Expertise mittlerweile perfekt hinbekommen, E-Maschine(n) und Verbrenner zu verzahnen (google HSD, ein wahres Wunder an Effizienz). Das kann der Daimler unter Garantie noch nicht, das baust du nicht auf den ersten Schlag, das wird auf die eine oder andere Art ein Gesellenstück wie der Passat GTE.
Die PlugIn-Batterie kostet nochmal Gewicht, weil die muss wirklich groß sein, soll ja 25km halten und nicht nur 3-4 wie beim Prius. Das meint Bernd mit schlechtestem aus beiden Welten, der Diesel ist einfach kein Hybrid-Ansatz. Toyota hat den Atkinson-Benziner auf ähnliche (theoretische) Wirkungsgrade wie den Diesel getrimmt und fängt die Ausreißer per Planetengetriebe und 2 E-Maschinen gut ein.
Der Daimler ist ein 10 Jahre zu spät kommender, schräger Ansatz, der im Rest der Welt bestenfalls mit Staunen, schlechtestenfalls mit Kopfschütteln aufgenommen wird - außer Deutschland (~45%) und Frankreich (~65%) fährt keine Sau Diesel.
Der Prius kommt mit knapp 1500kg aus, was schon schwer ist - und Mercedes genemigt sich nochmal 400kg oder 20% mehr. Das ist nicht gut und geht auf den Verbrauch.
Außerdem, und das steht im Artikel natürlich auch nicht - die Benze sind nicht annähernd so cW-optimiert wie der Prius oder Ioniq, weil es ja bloße Verbrenner-Derivate sind. Bei Autobahntempo geht da der Verbraucht also nochmal hoch und du hast alle Phänomene, die 20% mehr Gewicht so mitbringen - mehr Bremsverschleiß.
Zusammengefasst würde ich dem Daimler eine 3- geben. Verbesserungsvorschläge: Saugbenziner einbauen (leichter + schadstoffärmer), kleinere E-Maschine (leichter, Akku hält länger, Fahrer werden zu weniger Rasen erzogen), kleinere Batterie und wenigstens die Haifischschnauze mit einer Luftwiederstandsgünstigen Abdeckung überziehen. Der Wagen käme mit 4 Litern Benzin in der Stadt aus (ohne Laden) und mit 6-7 Litern bei Tempo 150 auf der Autobahn. Es könnte so einfach sein, wenn die Spacken aus der Marketingabteilung nicht drauf pochen würden, dass der Wagen mit 225 an einem Borsche H.P. Baxxter vorbeiziehen können soll.
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